Die Strategie zur Gestaltung der Gebäudehülle basiert auf den Prinzipien des Tarnens und Einfügens. Das Gebäude wird in diesem Spiel aus Naturform und Bepflanzung, als grüner Berg umgeben von dichter Vegetation wahrgenommen.

Das Konzept wurde in Zusammenarbeit mit Alejandro Zaera-Polo Architects, London und Rainer Schmidt Landschaftsarchtitekten, Berlin erarbeitet.

Unser Gestaltkonzept basiert auf unterschiedlichen Parametern, welche den besonderen Ort, die Beziehung zwischen Gebäude und Landschaft, die Beziehung
zur übergeordneten öffentlichen Anbindung, sowie die ganzheitliche Darstellung des Unternehmens Vattenfall in der öffentlichen Wahrnehmung einbeziehen.

Die prestigeträchtige Lage des Grundstücks an der Elbe und die somit auch überregional und für Hamburg wichtige Ausstrahlungskraft des zu errichtenden
Gebäudes und der zu gestaltenden Elbpromenade geben dem Projekt einen Landmark- Charakter.
Entscheidende Vorüberlegungen zum Projekt befassten sich mit einem abstrakten und übergeordneten Ansatz zur Ökologie. So soll das Projekt nicht nur in Bezug auf Architektur, Urbanität und Landschaft, sondern auch bezüglich der Neuordnung der Landschaft die räumliche Qualität der Stadt Wedel verbessern und einen Mehrwert für Anwohner und Besucher schaffen. Dies stellt den Hauptansatzpunkt unseres Konzeptes dar: die Betrachtung des Gesamtprojekts vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und landschaftlichen Einbindung.

Die schiere Dimension und Lage des neuen Vattenfallkraftwerks gibt dem Gebäudekomplex eine übergeordnete Präsenz und Wichtigkeit in der Stadtsilhouette,
die in sich Gefahren, aber auch Chancen birgt. Die Chance umfasst hierbei die Gelegenheit eine Landmarke zu schaffen, welche die Stadt Wedel und Hamburg repräsentiert, mit der sich die Städte überregional repräsentieren können, wobei die Gefahr besteht, dass der Kraftwerksbau durch seine Größe und Erscheinung die Landschaft dominiert und negativ beeinfl usst. Das zu erzeugende Erscheinungsbild des Kraftwerks muss also die Ansprüche der städtebaulichen Einfügung, eine zeitgemäße Energie-Philosophie und die Eigenheit des Ortes widerspiegeln. Die Architektur sollte sowohl zurückhaltend als auch selbstbewusst sein.

Aus diesem Grund fasst unser Vorschlag mit seiner grünen geschwungenen Textilfassade die unterschiedlichen Gebäudeteil des Kraftwerks zu einer einzigen
komplex differenzierten Einheit zusammen. Von Weitem, von Elbe, Wedel oder dem Business Park kommend, wirkt die Masse dann wie ein Wolke, ein
Berg oder ein hoher Wald. Nicht auf den ersten Blick wie ein Gebäude! Ein Effekt der sehr gut auch an der Wahrnehmung des Reichstagsgebäudes bei der Verhüllung durch Christo 1995 beobachtet werden konnte. Der klassizistische und dunkle Bau wirkte plötzlich leicht und gar nicht mehr wie ein Gebäude und lockte so tausende Zuschauer an. Gleich der Verhüllung Chisto’s fasst unser Architekturvorschlag die unterschiedlichen Teile der zerklüfteten Anlage zusammen und erzeugt ein  einheitliches Bild.

Genau wie die Form einer Wolke in ihrer komplexen Form aus den thermodynamischen Gegebenheiten entsteht, so refl ektiert auch die Form der Green Cloud Vattenfall die spezifi schen Anforderungen des Ortes und der Aufgabe. Die Architektur zeichnet so Parallelen zu Wellen der Elbe, dem Material und Form von Segeln, sowie der grünen Farbe der umgebenen Wiesenlandschaft auf.

Kraftwerkswald
Viele Auenwälder, die urspünglich die Ufer der deutschen Flüsse säumten, wurden im Zuge der Industrialisierung und der Begradigung von Flüssen für die Schifffahrt gerodet. Unser Vorschlag möchte zumindest einen Teil dieses natürlichen Ökosystems wieder herstellen und bewusst der Nutzung des Kraftwerks gegenüberstellen.
Der Kraftwerkswald wird nicht nur eine hohe Aufenthaltsqualität erzeugen, sondern auch symbolisch und konkret einen Teil des emittierten CO2 Ausstoßes aufnehmen und binden. Daher wurden die Grünfl ächen und die Anzahl und Dichte der Bäume im Park maximiert.

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